Der Seeclub Sempach rudert auf dem Douro
Inspiriert von Hanspeter Roth scheute Hans Estermann, Leiter Breitensport, keinen Aufwand. Er rekognoszierte drei Wochen vor unserer Reise vor Ort und traf sich mit RowForFun, der Ruder-Organisation in Porto.
Die ganze Gruppe war für die erste Nacht im Hotel Dom Henrique bestens aufgehoben. Auf der Dachterrasse im 17. Stock, welch ein Ausblick, durften wir einen Apèro sowie anschliessend ein feines Nachtessen im naheliegenden Restaurant geniessen.
Sonntags - alle waren angespannt, was uns erwartet und wohin uns die Reise führt. Da das Zugpersonal streikte, fuhren wir mit dem Bus ins Landesinnere nach Barca de Alva und konnten einheitlich gekleidet die 170 km in Angriff nehmen. Aufgeteilt in 3 Boote startete unser Abenteuer. Mafalda mit Bus und Bernardo mit Gummiboot waren stets an unserer Seite als lokale Begleiter. Ein verlässliches Duo, das uns mit ihrer portugiesischen Art, ihrer Gelassenheit sowie ihrer Leidenschaft zum Rudern in steter Sicherheit wahrte.
Jeden Tag eine Schleuse, die den Tagesablauf definierten, waren zu bewältigen. Eindrücklich, wenn man im Boot in der Tiefe von 20m bis 35m sitzt und die Wände links und rechts neben sich sieht.
Auch der Wettergott meinte es gut mit uns - wären normal 9 bis 18 Grad, wurden wir alle 5 Tage mit königlichen, sonnigen 20 bis 26 Grad verwöhnt, was im April nicht nur für uns, sondern auch auch für die Portugiesen ungewöhnlich ist. Nicht alle schützten sich vor der brennenden Sonne - rote Köpfe und Muster an den Beinen waren die logische Folge. Auch Blasen und Schwielen wurden am Abend verarztet. Das frühere Rudertrainingscenter in Pocinho war prädestiniert für unsere Übernachtung. Trotz Müdigkeit wurde vor dem Schlafengehen getanzt und gesungen.
Der 2. und 3. Tag mit nahezu 100 km auf dem Programm war eine Herausforderung. Plätze wurden getauscht, Steuern oder die Fahrt mit dem Tourbus waren eine erholsame Abwechslung.
Das Kreuzen mit den Ausflugsschiffen, die besten Routenwahl, Bojen, Felsen und Treibholz forderte den Steuermann/frau, aber dank den Anweisungen von Bernardo fanden wir die richtige Fahrspur.
Rudern gibt Hunger, sodass Mafalda uns in der Mittagspause mit Sandwiches und Getränken verwöhnte. Eine herrliche Fahrt mit schöner Landschaft – Weinberge, Oliven- und blühende Mandelhaine, reife Orangenbäume. Eindrücklich war die Besichtigung eines der vielen Weingüter - Portwein in riesigen Eichenfässern gekeltert, wo wir anschliessend ein fürstliches Buffet im schönen Park geniessen konnten. Geschlafen haben wir an verschiedenen Orten – als Highlight sogar in einem idyllischen Kloster.
Mit heftigem Wellengang verursacht durch Wind, Flut und den zirkulierenden Schiffen, wurden wir in Porto noch einmal richtig gefordert. Glücklich und müde, ohne Unfälle oder Kollisionen, wurden wir von einer unglaublichen Kulisse empfangen. Den fulminanten Abschluss machte das ausgiebige Abschlussessen im A COPO, Vinhas & Tapas in Porto. Am letzten Tag gab es dann trotzdem noch den strömendem Regen in Porto, welcher uns aufzeigte, welches Wetterglück uns in dieser unglaublichen Ruderwoche begleitete.
Eine wunderschöne Wanderfahrt geht zu Ende und unvergessliche Erinnerungen bleiben.
Danke an Lucia für die Hotelreservation, Madeleine für die T-Shirts, Regula für den Apéro, Erika für den Bericht und vor allem Hans für das Zustandekommen dieser tollen Wanderfahrt und all denen, die ihrerseits etwas dazu beigetragen haben.