Das grosse Aufatmen nach der langen Ungewissheit
Trotz der Absage zahlreicher Sportevents ist es der Schweizer Ruderszene gelungen, am vergangenen Wochenende auf dem Rotsee mit der Regattasaison auf dem Wasser zu starten. Unter strengen Schutzmassnahmen bildete die President’s Cup Regatta zugleich die Hauptprobe für die in drei Wochen stattfindenden Schweizer Meisterschaften an selber Austragungsstätte.
Absperrgitter, Schutzmaskenpflicht und kein Austausch zwischen den einzelnen Rudervereinen – dies sind nur ein Bruchteil der umgesetzten Massnahmen des ausführlichen Schutzkonzepts vom Verband Swiss Rowing, welcher vom Kanton Luzern grünes Licht für die Durchführung der President’s Cup Regatta erhalten hat. Die grosse Menge an Niederschlag sowie das Gewitter drückten dabei schon etwas auf die Stimmung der Athleten, aber die allgemeine Freude am Renngeschehen stand im Vordergrund.
Ungewöhnliche Saisonplanung
Die lange Phase der Ungewissheit war für die Athleten sowie auch für die Trainer des Seeclub Sempach eine herausfordernde Zeit. Gerade vor der Schliessung des Bootshauses im Frühling wurden als letzter Akt ein Gros an Trainingsgeräten an die einzelnen Athleten verteilt und der Trainingsplan wurde selbständig zu Hause abgearbeitet, sofern dies die Umstände ermöglichten. Schnell war klar, dass dies keine gewöhnliche Regattasaison werden wird und dass sich alle wohl an die Kurzfristigkeit und die ändernden Umstände gewöhnen müssen.
Bei der Wiedereröffnung des Ruderbetriebs waren denn die meisten Saisonregatten bereits abgesagt. Das oberste Ziel des Verbandes war jedoch die Durchführung der Schweizermeisterschaften, auch wenn diese vom ersten Juliwochenende auf die Herbstwende verschoben werden musste. Anstatt der normalen Sommerpause wurde durchtrainiert, um für die kurze aber intensive Regattasaison bereit zu stehen.
Hauptprobe für die Schweizer Meisterschaften
Nicht nur für die Organisatoren – auch für die Athleten diente der Anlass letzte Woche als Standortbestimmung im nationalen Vergleich. Der Seeclub Sempach trat dabei mit einer verminderten Delegation an, da sich die internationalen Athleten auf die anstehenden Europameisterschaften fokussiert. Trotzdem zeichnen sich verheissungsvolle Boote ab, welche durchaus das Potenzial haben, an den Schweizermeisterschaften in drei Wochen auf einen Podestplatz zu fahren. Bis dahin gilt es jedoch, die verbleibenden Tage gut zu nützen um den technischen Feinschliff hinzukriegen.